Deir al Bahri, Ägypten

Vom Tal der Könige 118, auf der Westseite des Nils in Theben-West 126, führt ein kleiner Pfad über die Gebirgskette hin zu Deir al Bahri. In der Geschichte Ägyptens gab es lediglich eine weibliche Pharaonin, die Königin Hatschepsut, die sich einen äußerst prachtvollen Totentempel errichten ließ. Die Nekropole Deir al Bahri besteht insgesamt aus drei Totentempel und weist zusätzlich noch mehrere Felsengräber und die Königscachette 130, ein Mumiendepot, auf.

Am 17. November 1997 war ein schwarzer Tag in Deir al Bahri. Mehrere Terroristen griffen bei einem Anschlag Touristen und Einheimische gleichermaßen an und töten dabei über 60 Menschen. Aufgrund dieser Ereignisse wurden auf diesem Areal sowie in anderen touristischen Gebieten die Sicherheitsmaßnahmen verschärft.

Der Totentempel des Mentuhotep aus der Zeit des Mittleren Reichs

Pharao Mentuhotep war der erste, der an dieser Stelle seine letzte Ruhestätte erbaute. Die Anlage ist in Theben-West 126 das einzige Monument aus der Zeit des Mittleren Reichs (rund 2000 bis 1600 v. Chr.). Im Tempel ließ der Herrscher sich selbst, seine Gemahlinnen, hohe Beamte und Soldaten beisetzten.

Der Totentempel der Pharaonin Hatschepsut

Säulen am Tempel der Königin

Das Bauwerk schmiegt sich an das Gebirge

Die Heiligenstätte der Königin gilt als die bekannteste und imponierendste Anlage von Deir al Bahri 119, die außerdem am besten erhalten ist. In der 18. Dynastie wurde der dreistufige Komplex zu Ehren der Götter Hathor und Amun-Re erschaffen. Der aus Kalkstein errichtete Tempel stellt eine Besonderheit in der damaligen Baukunst dar, denn er verfügt nicht über die typischen Pylone, stattdessen schmücken Pfeilerhallen den Eingangbereich der Stätte. Die Terrassenform fügt sich ideal an den Gebirgszug an und die einzelnen Ebenen nehmen die entsprechende Steigung auf.

Der Tempel des Pharaos Thutmosis III. liegt etwas versteckt

Der Totentempel der Hatschepsut birgt in ihrem Inneren eine Hathor-Kapelle, in der die Göttin typischerweise als Kuh dargestellt wird. Herrliche Malereien schmücken die Wände der Kapelle. In der Anubis-Kapelle ist das Sanktuar untergebracht und weist ebenfalls zahlreiche Darstellungen, vor allem der Königin Hatschepsut auf. Das Sonnenheiligtum beherbergt einen großen Sonnenaltar und einen offenen Hof. Im Inneren finden sich weiterhin die Kapelle der Hatschepsut und des Thutmosis I. sowie die Kapellen des Amun-Re.

Der Tempel des Pharaos Thutmosis III. ist die kleinste der drei Anlagen von Deir al Bahri 119. Unglücklicherweise ist die Stätte auch weitestgehend zerstört.

Bedeutende Funde kamen bei der Entdeckung der Cachette von Deir al Bahri 119 zu Tage: ein Grab mit 40 Mumien vorwiegend aus der 21. Dynastie, unter denen viele aus königlichem Hause stammten, und die mit wertvollen Grabbeigaben versehen waren. Das war vermutlich der Grund warum der Finder sein Geheimnis zunächst nicht der Öffentlichkeit preisgab und Stück für Stück den kostbaren Schatz verkaufte, bis jemand darauf aufmerksam wurde. Um weitere Grabraube zu vermeiden wurde von Seiten der Regierung schnell gehandelt, so konnten die umgebetteten Mumien sichergestellt werden, jedoch litten darunter die Untersuchungen und die genaue Dokumentation.

Anreise nach Königscachette

Von Luxor 114 gelangt man mit einer Fähre, die an der Uferstraße ablegt, auf die Westseite des Nils. In Theben-West 126 angekommen, können Sie Ihre jeweiligen Eintrittskarten lösen, denn auf den Anlagen selber, werden keine Tickets verkauft. Der weitere Weg kann unterschiedlich, je nach Lust und Laune, zurückgelegt werden: entweder zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit einem Esel oder per Taxi.

Mit dem Ballon oder der Fähre nach Theben-West

Ein Erlebnis der besonderen Art verspricht eine Ballonfahrt über Theben-West 126. Aus der Vogelperspektive können Sie das Areal erkunden und einen herrlichen Sonnenaufgang erleben. In Luxor 114 findet man verschiedene Anbieter, die meist vom Hotel aus gebucht werden können.